Für eine Dokumentation „Die Toten des Zweiten Weltkrieges“ in der Kreisstadt Neunkirchen sucht der Wellesweiler Arbeitskreis Abbildungen von Männer und Frauen, die als Soldat oder Zivilopfer während des Krieges ihr Leben verloren. Gesucht werden deshalb die Fotos von Personen aus allen Stadtteilen der Stadt, auch Kohlhof, Furpach, Ludwigsthal, Münchwies, Wellesweiler, Wiebelskirchen, Hangard und Heinitz, sowie Sinnerthal und Schlawarie. Mit den Abbildungen soll den Toten neben den reinen Daten eine persönliche Erinnerung beigegeben werden. Viele dem Verein überlassene Fotos zeigen auf der Rückseite keine Beschriftung. Sollte die Bezugsperson, die heute noch die Daten der abgebildeten Person kennt, sterben, so ist das Fotos für die Nachwelt ohne jeglichen Wert. Dieser drohende Verlust hat den Wellesweiler Arbeitskreis motiviert, eine Aktion zu beginnen, die das Leben aber auch das Sterben von vielen Bürgern dokumentieren soll. Zu dieser umfassenden Arbeit lädt der Arbeitskreis interessierte Personen und Gruppierungen zur Mitarbeit ein.
Gesucht werden neben Porträtfotos auch die sog. Sterbebildchen, die sehr oft Informationen über den soldatischen Werdegang des Gefallenen enthalten. Somit ist es möglich das Schicksal des Einzelnen nachzuforschen und besser zu dokumentieren. Für viele Männer und Frauen war der Lebensweg damals vorgegeben. Nach dem Arbeitsdienst folgte der Militärdienst, der für viele nahtlos in den Krieg führte und mit der Gefangenschaft endete.
Oft sind die einzelnen Stationen durch Urkunden und Wehrpässe oder Soldbücher belegbar und stehen im Zusammenhang mit historisch nachvollziehbaren Ereignissen.
Auch die relativ große Gruppe der Zivilopfer sollen in der Dokumentation erfasst werden. Bisher hat es sich gezeigt, dass es sehr mühsam ist Fotos auch von den in den Tagen der alliierten Bombenangriffen gestorbenen Männer, Frauen und Kinder zu erhalten. Wer allerdings die bisherigen Arbeiten des Wellesweiler Arbeitskreises verfolgt hat, weiß, dass er versucht diese Lücke durch akribische Forschungsarbeit zu schließen.
Sollten in diesem Zusammenhang auch noch Nachlässe existieren, so übernimmt der Verein deren Ablichtung und gibt auf Wunsch die Originale wieder zurück. Dazu ist ein Abholdienst eingerichtet, der nach tel. Meldung bei dem Vorsitzende des Wellesweiler Arbeitkreises für Geschichte den Anruf notiert und den Besuch organisiert. Sie erreichen den Verein unter der Tel. Nr. 06821/ 4 16 33, Hans Günther Sachs. Bei persönlicher Übergabe können Ansprechpartner im Haus Hoppstädter, Rettenstr. 2, direkt das Bildmaterial einscannen und zurückgeben. Ansprechpartner ist dort Günther Keller, Tel. 4 18 13, Eifelstr. 32.
Eine weitere Möglichkeit der Mitarbeit an diesem Projekt haben alle PC – Benutzer. Unter der E-Mail – Adresse sachshg@t-online.de kann jeder mit seinen Beitrag diese Arbeit unterstützen. Beigefügte Fotos sollen in einer tif-Datei übersandt werden.
So vielfältig und verschieden die einzelnen Schicksale sind, sie verdienen alle ihre Erfassung und Dokumentation. Sie sollen gleichermaßen Erinnerung an die Personen aber auch Mahnung für die zukünftigen Generationen darstellen. Daher hofft der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung bei seiner Dokumentation „ Tote des Zweiten Weltkrieges der Kreisstadt Neunkirchen".